Von Tönen, Noten und Notenwerten
Noten lesen und spielen lernen I
Falls Sie den Text auf der Einstiegsseite zumindest überflogen haben, wissen Sie bereits,
dass ein Ton nicht in unserer Umgebung entsteht, sondern in unserem Kopf. Für Leser, die direkt auf dieser Seite
eingestiegen sind, nachfolgend noch einmal eine kleine Zusammenfassung.
Unsere Umgebung ist so lautlos wie die Luftschwingungen, die unsere Trommelfelle erreichen. Erst im Inneren unserer
Ohren werden diese lautlosen Schallwellen in neurale Impulse verwandelt, die wir in einer von uns konstruierten
Realität als Töne interpretieren.
Übersicht › Noten:
- Noten und Notenwerte
- Takte und Rhythmen (Eine Einführung ins Notensystem)
Soweit, so gut, in der Wahrnehmung von Schallwellen unterscheiden wir uns praktisch nicht
von anderen höher entwickelten Lebensformen, diverse Unterschiede im wahrnehmbaren Frequenzbereich bei dieser
Verallgemeinerung einmal außen vor gelassen. Wir unterscheiden uns jedoch in der Fähigkeit, musikalische Töne mit
abstrakten Symbolen zu Papier zu bringen und diese wieder mit unserem Stimmapparat oder mit geeigneten Instrumenten
in Schallwellen zu verwandeln. Zu den geeigneten Instrumenten gehören seit dem Beginn des 21. Jahrhunderts virtuelle
Software-Instrumente. Nur um mit diesen virtuellen Instrumenten z.B. Hintergrundmusik zur Abrundung eines Videos
zu produzieren, sollten wir zumindest Noten lesen können.
Um ein gesprochenes Wort, welches sich aus Vokalen und Konsonanten zusammensetzt, zu Papier zu bringen, wurde
das Alphabet mit seinen Buchstaben erfunden. Zwar sind menschliche Laute nicht gleich Buchstaben, doch der Schriftkundige
kann diese notieren und mehrheitlich in einer verständlichen Form wiedergeben.
In der Musik genügen Buchstaben nicht, doch dafür wurde das Notensystem erfunden, welches bis vor wenigen Jahrzehnten
leider mit dem Nachteil behaftet war, dass musikalisch gering begabte Mitmenschen diverse Probleme mit der Interpretation
und Wiedergabe hatten.
Es sei vermerkt, am Notensystem hat sich in den letzten Jahrzehnten nichts Grundlegendes geändert, nur deren Wiedergabe
ist mit virtuellen Instrumenten kein Problem mehr, wenn wir dieses Notensystem richtig verstehen. Alles was wir
nebenher noch benötigen, ein durchschnittliches Gehör dafür, ob eine Melodie rund und harmonisch klingt.
Noten und Notenwerte
Werfen wir zuerst einen Blick auf die gebräuchlichsten Noten, wobei mit Noten allein noch
keine Töne, Rhythmen oder Melodien notiert werden können. Eine Note, die noch nicht in einem Notensystem eingeordnet
wurde, gibt lediglich Auskunft darüber, wie lange ein ihr im Notensystem noch zuzuordnender Ton im Verhältnis
zu den restlichen Tönen eines musikalischen Werkes erklingen soll. Doch kann dieser Wert erst dann mit einem zeitlichen
Wert abgeglichen werden, wenn feststeht, in welcher Taktart ein musikalisches Werk geschrieben wurde und in welchem
Tempo dieses gespielt werden sollte. Doch dazu später, bleiben wir vorerst bei den Notenwerten.
Da Musik nur selten aus weiter nichts als unterschiedlichen Tönen besteht, sondern je nach Werk mehr oder minder
viele Pausen enthalten kann, wurden in der nachfolgenden Tabelle neben den häufigsten Noten auch die am häufigsten
anzutreffenden Pausen mit ihren zugehörigen Werten aufgeführt.
Eine ganze Note | |
Zwei halbe Noten | |
Zwei Viertelnoten | |
Zwei Achtelnoten | |
Zwei Sechzehntelnoten | |
Eine punktierte Note |
Eine ganze Pause | |
Eine halbe Pause | |
Eine Viertelpause | |
Eine Achtelpause | |
Eine Sechzehntelpause |
Eigentlich einfach zu merken, eine ganze Note, deren Ton bei einem 4/4 Takt
über die volle Länge eines Taktes erklingen sollte, wird mit einem leeren Notenkopf und ohne Notenhals
dargestellt.
Eine halbe Note erhält einen senkrechten Strich als Notenhals und sollte über die halbe Länge eines 4/4 Taktes
erklingen. Ob der Notenhals links- oder rechtsseitig angesetzt wird und nach oben oder unten verweist, hängt
davon ab, ob eine Note unterhalb der dritten Notenlinie im Notensystem notiert wird oder höher. Bei Noten, die
unterhalb der dritten Notenlinie notiert werden, wird der Hals rechtsseitig angesetzt und verweist nach oben.
Werden Noten hingegen auf der dritten Notenlinie oder höher notiert, wird der Notenhals linksseitig angesetzt
und abwärtsgerichtet gezeichnet.
Eine Viertelnote erhält zur Unterscheidung von einer halben Note einen vollen Notenkopf, eine Achtelnote neben
einen vollen Notenkopf zusätzlich zur Unterscheidung von einer Viertelnote ein Fähnchen am Notenhals,
eine Sechzehntelnote zwei Fähnchen und eine Zweiunddreißigstelnote (hier nicht mit abgebildet) würde
mit drei Fähnchen dargestellt. [1]
Wie es die Namen der Noten bereits vermuten lassen, so wird die Zeit des Erklingens einer
ganze Note bei einer Viertelnote durch 4, bei einer Achtelnote durch 8 und bei einer Sechzehntelnote durch 16
geteilt. Bitte nicht vergessen, dass es sich ohne nähere Angaben bei der Zeit um einen relativen Wert handelt,
der letztendlich erst durch das Tempo eines Musikstückes eingegrenzt werden kann. Dazu später mehr.
Beachtenswert an dieser Stelle sind punktierte Noten. Ein Punkt hinter einer Note verlängert eine Note immer um
deren halben Wert und so sollte z.B. eine punktierte halbe Note so lang erklingen wie eine halbe Note plus einer
Viertelnote und eine punktierte Viertelnote so lang wie eine Viertelnote plus einer Achtelnote. Es sei erwähnt,
Noten lassen sich auch durch Haltebögen erweitern, wobei dann aber beide Noten notiert werden müssen.
Zwei Achtelnoten | |
Drei Sechzehntelnoten | |
Punktierte Achtelnote plus Sechzehntelnote |
Zur vereinfachten Darstellung werden aufeinanderfolgende Achtelnoten, Sechzehntelnoten
und Noten mit kleineren Werten in der Regel mit Balken verbunden. Diese Notation ist nicht zwingend vorgegeben,
erleichtert aber die Übersichtlichkeit. Die Anzahl der Balken müssen dabei der Anzahl der Fähnchen entsprechen,
um die Notenwerte richtig zuordnen zu können.
Etwas unübersichtlicher wird es wieder, wenn Noten mit unterschiedlichen Werten oder mit einzelnen punktierten
Noten kombiniert und mit Balken verbunden werden, da dann z.B. bei einer punktierte Achtelnote plus einer Sechzehntelnote
nur ein Balken durchgehend gezeichnet werden würde, dafür ein Punkt hinter der Achtelnote und ein Stummelbalken
vor der Sechzehntelnote.
Fußnoten, Anmerkungen und Kommentare:
1 Es gibt noch weitere Unterteilungen mit kleineren Notenwerten, die jeweils ein Fähnchen mehr erhalten würden. Für eine erste Einführung in das Lesen und Schreiben von Noten werden diese jedoch nicht benötigt. Fürs Spielen nach Noten mit virtuellen VST-Instrumenten und fürs Arrangieren von ersten musikalischen Werken mit Hilfe einer DAW ebenfalls nicht, zumindest anfänglich.