Unser Leben wird bestimmt von Zahlungsmitteln in Form von Geld.
Ohne Geld auf dem Konto oder in der Tasche wäre der normale Mitteleuropäer kaum noch
überlebensfähig. Viele umgangssprachliche Ausdrücke sind gebräuchlich, wie Kies, Kohle,
Moneten, Zaster, Schotter oder Moos. Im geschäftlichen Sinne sind alle Branchen auf
diese Zahlungsmittel angewiesen, hier dreht sich alles um möglichst viele liquide Mittel.
Einige Branchen sind auf Zahlungsmittel spezialisiert und leben nur von Zahlungsmitteln
und Geldverkehr, wie Banken und Sparkassen, Kreditinstitute und letztendlich auch Börsen
und Finanzämter.
Das war nicht immer so, einst wurden noch Pfeilspitzen und Felle gegen Naturalien oder
Töpferwaren getauscht. Doch irgendwann im Laufe der geschichtlichen Entwicklung der
Menschheit wurden die ersten Münzen geprägt, das war vermutlich so um das Jahr 650 bis 600
v.u.Z.[1], und der Verfall der
Gesellschaft schritt von nun an in atemberaubendem Tempo voran.
Warum das so war?
Geld in Form von Münzen ließ sich einfacher horten. Sicherlich, Unterschiede im Stand und
Vermögen gab es bereits vorher, so nannte der eine 100 Kamele oder Pferde sein Eigentum,
ein anderer konnte sich nur einen klapprigen Esel leisten. Doch mit Gold, Silber und
Edelsteinen in der Schatzkammer und geprägten Münzen in einer Schatulle, setzte eine neue
Dimension der Raffgier ein, für die Kriege geführt und Menschen versklavt wurden.
An dem hat sich bis heute nicht so sehr viel verändert. Zwar ist der Mensch kein Sklave
oder Leibeigner im herkömmlichen Sinne mehr, wie in früheren Zeiten, dafür wurde er im
20. Jahrhundert zum Sklaven des industriellen Fortschrittes und der Technisierung. Ein
Zustand, welcher von Banken und Sparkassen, Kreditinstitute und Versicherungsanstalten,
sowie weiteren Branchen, sowie den politischen Strukturen in den Industrieländern zusätzlich
gefördert wird.
Die Tendenz besagt hier relativ eindeutig, während die Zahl der Millionäre auf der einen
Seite zunimmt, wächst auf der anderen Seite die Zahl der zahlungsunfähigen und überschuldeten
Haushalte.
Sicherlich, Hunger braucht in Deutschland niemand mehr zu leiden, wenn er durch eigene Arbeit
nicht die nötigen finanziellen Mittel für seinen Lebensunterhalt aufbringen kann. Doch für
den einen oder anderen Bundesbürger bleibt am Ende nur noch eine Bank, zu der er jeder Zeit
gehen kann und wo er noch gern gesehen ist, zu einer Bank im Park. Obdachlosigkeit könnte die
Folge sein oder ging diesem Weg bereits voraus.[2]
Fußnoten, Anmerkungen und Kommentare:
1 Die Geschichtsforscher berichten in diesem Zusammenhang, dass die ältesten bisher gefundenen Münzen aus dem Reich der Lyder stammen sollen und etwa im Zeitraum von 650 bis 600 v.u.Z. geprägt wurden. Die Münzen bestanden aus einer Gold-Silber-Legierung, wobei die Legierung als Elektron bezeichnet wird.
2 In Deutschland wird
zwischen Obdachlosen (ohne festen Wohnsitz) und Wohnungslosen (ebenfalls ohne festen
Wohnsitz, jedoch in Heimen oder sonstigen Unterkünften lebende Mitmenschen) unterschieden.
Erstere leben mehr oder weniger auf der Straße oder nächtigen in Unterkünften für Obdachlose, wobei
die Anzahl im unteren 5-stelligen Bereich liegt. Die Gesamtanzahl an Wohnungslosen liegt hingegen im
6-stelligen Bereich und könnte bis auf eine halbe Million steigen. Zu den Wohnungslosen zählen auch
Asylsuchende, die in Wohnheimen leben.