Ob chronische Rückenleiden, unterschiedliche, physisch unbegründete
Panikattacken oder Phobien, bis hin zum Burnout-Syndrom, all diesen Krankheitsbildern
liegen oftmals psychische Ursachen zu Grunde. Diese psychischen Ursachen können sehr
verschieden sein, oftmals spielt jedoch selbst verursachter Stress eine wesentliche
Rolle. Stress, den wir uns bereiten, in dem wir nicht auf die Alarmsignale unseres
eigenen Körpers hören, nur weil wir in unserem privaten und beruflichen Leben vorwärts
kommen und etwas erreichen möchten.
Dabei wäre es so einfach den Stress abzubauen. Wenn wir dieser alltäglichen und von
uns selbst verursachten Tretmühle entfliehen möchten, welche uns diesen Stress bereitet,
brauchten wir eigentlich oftmals nur einen Gang herunterschalten. Entschleunigung heißt
das Zauberwort bzw. Downshifting in der englischen Aussprache. Nachfolgend möchten wir
der Frage nachgehen, ob es möglich ist durch Downshifting zurück zu mehr Lebensqualität
zu finden und ein erfülltes Leben durch Entschleunigung zu führen.
Beginnen wir beim Anfang aller Dinge. Ein Mensch wird geboren, vor ihm liegt die gesamte Spanne seines zukünftigen Lebens. Wie er diese Lebensspanne nutzt, ist nicht vorherbestimmt. Dennoch ist kaum ein Mensch so richtig Herr über sein eigenes Leben. Einflussfaktoren durch das Elternhaus prägen uns bereits in jüngsten Jahren und formen so unsere Einstellung zum Leben und wie wir unsere Lebensspanne nutzen.
In späteren Jahren formt der Einfluss von Freunden
und Bekannten unser Leben mit, in dem dieser Einfluss positive oder negative Spuren
in uns hinterlässt. Einen weiteren erheblichen Anteil an das Schicksal jedes einzelnen
Menschen hat das jeweilige Gesellschaftssystem, in dem ein menschliches Individuum
hineingeboren wird oder in dem dieser Erdenbürger leben muss. Ein Mensch, der im Leben
etwas erreichen und vorwärts kommen möchte, muss sich dem jeweiligen Gesellschaftssystem
anpassen, gegebenenfalls unterordnen und zuweilen seine eigenen Interessen entsprechend
ausrichten.
Immer wieder treffen wir in unserem Leben auf Menschen, die sich von diesen gesellschaftlichen
Zwängen befreien möchten oder sich bereits befreit haben. Wir nennen diese Menschen
dann oftmals Aussteiger.
Warum werden Menschen zu Aussteigern?
Wir leben in einer Zeit des technischen Fortschritts, der
Globalisierung, des zunehmenden Wohlstandes in den reichen Industrieländern, doch auch in
einer Zeit, in der die Schere zwischen Arm und Reich so weit wie noch nie auseinander
klafft. Wir leben in einer Zeit und in einer Gesellschaft, die uns durch die zunehmende
Urbanisierung so weit wie noch nie von unseren natürlichen Wurzeln entfernte, doch gleichzeitig
sehnen wir uns nach der belebten Natur abseits von den gewohnten Pfaden des großstädtischen
Milieus. Wir leben in einer Zeit, die wir mitunter nicht mehr genießen, weil wir oftmals
die Zeit als unseren täglichen Gegner empfinden. Als einen Gegner, der uns Stress bereitet
und der uns zuweilen die Freude am Leben vermiest.
Dabei wäre alles so einfach und das Leben könnte so schön und erfüllt verlaufen, wenn
wir uns einfach nur auf andere Werte besinnen würden. Doch auch eine innerliche Besinnung
benötigt wiederum Zeit. Um die Zeit für Besinnung zu finden, dazu müssten wir erst
einmal unser eigenes Lebenstempo einen Gang herunterschalten. Das Zauberwort für dieses
Herunterschalten heißt Downshifting und bedeutet so viel wie Entschleunigung. Nicht jeder
Mensch hat den Mut zum völligen Ausstieg. Einige Mitmenschen könnten sich ihren familiären
Pflichten auch kaum durch einen völligen Ausstieg entziehen, zumindest nicht ohne mit dem
Gesetz in Konflikt zu geraten. Einen Gang herunterschalten ist hingegen wesentlich einfacher
zu realisieren. Bleibt die Frage, wie können wir dieses Downshifting in unserem Leben
erreichen und wie können wir unser eigenes Leben entschleunigen?
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