Unter der Rubrik Kulturelles wurde bereits angeführt, dass die
kulturelle Entwicklung eines Kulturkreises zwar auf vielfältiger Weise mit der Kunst
verwoben ist, doch nur weil ein Endproduktion die Silbe Kunst enthält, dieses Produkt
noch lange keinen Bezug zur Kunst als solche besitzen muss. So liegen zwischen
Kunstdünger und Kunstgemälde weite künstlerische Welten. Einmal wird hier Kunst von
künstlicher Erzeugung und einmal von künstlerischen Schaffen abgeleitet.
Einst wurde das als Kunst bezeichnet, was auf meisterliches Können beruhte. Der Künstler
war ein Meister auf seinem Gebiet, der sein Handwerk bis zur Perfektion beherrschte. Im
Laufe der Geschichte wandelte sich diese Einstellung etwas, heute reicht allein
meisterliches Können nicht mehr aus, damit sich ein Könner auch Künstler nennen darf.
Vielmehr kommt zum meisterlichen Können ein weiteres Kriterium hinzu, dass des
schöpferischen Schaffens.
Da eine Änderung von Ansichten nicht immer fehlerfrei verläuft, droht zuweilen der
Ausdruck Kunst und ebenso die Bezeichnung kreatives Schaffen gelegentlich zu verwässern.
So kommen Kunstmacher mitunter zum Zuge, die weder über ein ausgesprochenes hohes
künstlerisches Können verfügen, noch in ihren Werken eine gewisse Schöpfungshöhe
realisieren.
Diese Verwässerung wird letztendlich durch das Kunsthandwerk mit gefördert und oftmals
kann ein Laie kaum noch Kunst von Kitsch unterscheiden. Doch was ist nun echte Kunst, was
ist Kitsch, wer ist ein Künstler und wer ein Kunsthandwerker?
Da die Grenzen fließend sind, so gibt es kaum allgemeinverbindliche Kriterien, die es
einem normal sterblichen Menschen erlauben würden, dies im Einzelfall mit Sicherheit
einzustufen. Um die Angelegenheit an einem Beispiel zu verdeutlichen. Eine Skulptur aus
Schrott ist und bleibt nichts weiter als Schrott. Erst durch dem Erbauer wird dieser
Schrott eventuell zur Kunst durch die künstlerische Anordnung der einzelnen Schrotteile
in diesem Schrotthaufen. Dies erkennt der Betrachter zuweilen jedoch erst dann, wenn er
sich darüber bewusst wird, dass ein Künstler von Ruf diesen Schrotthaufen zu einer
Schrottkultur arrangierte.
Der Ahnungslose geht jedoch vorbei und fragt sich innerlich, warum hier wohl das
Ordnungsamt blind auf beiden Augen ist oder schläft, den Schrotthaufen nicht entsorgen
lässt und nach Ausfindigmachung des Verursachers, diesen mit einer saftigen
Ordnungsstrafe belegt.
Fußnoten, Anmerkungen und Kommentare: