Das Gefühl für Schönheit spielt eine große Rolle in unserem Leben
und im täglichen Miteinander. Ob wir einen anderen Menschen als schön, mittelmäßig
oder hässlich empfinden, liegt im Verhältnis seiner körperlichen Proportionen und in
deren Symmetrie begründet, sowie in weiteren augenscheinlichen Eigenschaften. Zu
diesen weiteren Eigenschaften zählt unter anderem eine straffe Haut und volles Kopfhaar,
letzteres insbesondere bei Frauen.
Weitere Ausführungen zur Schönheit des Menschen sind auf der vorausgehenden Seite
nachlesbar. Das menschliche Schönheitsempfinden bezieht sich jedoch nicht nur auf
das Äußere von Kindern, Frauen und Männern. Ein jeder kennt darüber hinausgehend
zum Beispiel noch eine hässliche Raupe, die sich zu einen bezaubernd schönen
Schmetterling verwandelte.
Außer Lebewesen empfindet der Mensch noch alle weiteren, mit seinen Sinnen wahrnehmbaren, Dinge in seiner Umwelt als mehr oder weniger schön oder als völlig unschön. So lauschen die meisten Mitmenschen unter uns gern schöner Musik, bekommen aber von Missklängen Kopfschmerzen. Ein Sonnenuntergang am Meeresstrand kann als wunderschön empfunden werden, ein eisiger Wind dafür als grässlich hässlich. Beispiele, die sich beliebig vervollständigen ließen.
Landschaften:
Verhaltensforscher und Wissenschaftler aus anderen Bereichen beschäftigen sich seit
Jahrzehnten mit der Frage, warum wir was als schön empfinden. Dazu gehören auch Fragen,
welche Landschaften als besonders reizvoll bei einem Spaziergang oder bei einer Wanderung
empfunden werden.
Einige Fragen konnten so geklärt werden und sind auch für den Laien durchaus
nachvollziehbar. Zum Beispiel, dass wir weitestgehend naturbelassene,
abwechslungsreiche Landschaften mit viel natürlichen Grün und ruhig fließenden
Gewässern als angenehm und schön empfinden. Für unsere Vorfahren boten derartige
Lebensräume die besten Voraussetzungen für ein Überleben.
Allerdings fehlen in vieler Hinsicht noch befriedigende
Antworten auf offene Fragen. Alle Bemühungen diese offenen Fragen mit der menschlichen Logik
zu erfassen, lassen nur Widersprüche keimen. So finden die meisten Mitmenschen einen Blick
von einem höher gelegenen Geländepunkt in Form eines Hochplateaus oder einer Bergkuppe
als atemberaubend schön, vorausgesetzt sie leiden nicht unter Höhenangst. Diese
Faszination wird zuweilen damit erklärt, dass für unsere Vorfahren die weitreichende
Aussicht über ein Gelände zuweilen überlebenswichtig war. Unter anderem um von einem
erhöhten Geländepunkt sich nähernde Gefahren frühzeitiger zu erkennen. Doch warum
lieben wir dann zuweilen auch in Nebel verhüllte Landschaften?
Oder warum empfinden wir völlig verschneite Winterlandschaften als einmalig schön?
Winterlandschaften voller Schönheit, eingepudert in frischen Pulverschnee, ein
Überlebensvorteil konnte mit diesen kaum verbunden sein. Eher ist mit Sicherheit
anzunehmen, dass winterliche Verhältnisse, verbunden mit viel Schnee und mit eisiger
Kälte, für die Menschen in jenen Zeiten viel Hunger und Entbehrungen
bedeuteten.
Vielleicht erinnern uns aber verschneite Landschaften einfach nur an das Leben in der
Eiszeit oder an die offenen Savannen, in denen wir einst beheimatet waren?
Das eine ist so schwer vorstellbar wie das andere, da weder Savannen eine größere
Ähnlichkeit mit Winterlandschaften besitzen, noch die Eiszeit ideal gewesen sein
dürfte.
Farben: Damit nicht genug und gleich zur nächsten Frage, warum lieben
wir die Farben des Herbstes, wenn sich an den Bäumen die Blätter bräunlich, gelblich
oder rötlich verfärben?
Damit nicht genug und gleich zur nächsten Frage, warum lieben wir die Farben des
Herbstes, wenn sich an den Bäumen die Blätter bräunlich, gelblich oder rötlich
verfärben? Weil sich damit eine entbehrungsreiche Zeit ankündigte? Nun das wohl kaum,
doch vielleicht weil dann viele Früchte an den Bäumen reiften, die in den folgenden
Wochen den Speisezettel unserer Vorfahren bereicherten.
Musik: Beinahe völlig ungeklärt ist hingegen, warum wir Musik lieben
und diese teilweise als wunderschön empfinden. Unbestritten ist lediglich, dass Musik
unsere innersten Sinne vermag anzusprechen und auch bei Tieren nicht ihre Wirkung
verfehlt. Kühe sollen zum Beispiel mehr Milch geben, wenn sie von Musik berieselt
werden.
Vererbung: Wenn es um die Schönheit als solche geht, was haben dann
attraktive Menschen, schöne Landschaften, Farben und Musik gemein?
Die Schönheit bzw. der Grad der Schönheit lässt sich mit Zahlen und Formeln errechnen.
Bei den menschlichen Attributen spielt zum Beispiel das Verhältnis der Hüfte zur Taille
eine Rolle. Bei den Farben ist es die Wellenlänge des Lichtes und bei der Musik sind es
Sinuskurven und Frequenzen. Diese Formeln sind noch längst nicht alle entschlüsselt, lassen
aber darauf schließen, dass wir zum Beispiel kein in den Genen unserer Vorfahren gespeichertes
Bild von unserer zukünftigen Idealpartnerin oder unserem zukünftigen Idealpartner erben,
sondern lediglich einige Formeln, die wir in unserem späteren Leben instinktiv auswerten.
Werden wir nun erwachsen und sind drauf und dran uns das erste Mal zu verlieben, so
ist es keine vererbte Vorstellung in Form eines imaginären Bildes, welches uns als
Schönheitsideal zum Vergleich verleitet, sondern schlicht und einfach die eine oder
andere Formel. Beim Anblick einer Person beginnt unser Unterbewusstsein diese Formeln
instinktiv auszuwerten. Je größer die Ähnlichkeit zwischen den errechneten Formelwerten
und unseren visuellen Wahrnehmungen, umso schöner erscheint uns dann ein menschliches
Wesen.
Die Angelegenheit hat nur einen winzigen Haken, die Schönheit ist zuweilen dem
Zeitgeschmack unterlegen und kann somit nicht nur auf starren Formeln beruhen. Weiterhin
spielt die Prägung durch Einflüsse eine gewisse Rolle, so das alle Formeln vermutlich
nur ein gewisses Grundgerüst darstellen, welches jedes heranreifende Menschenkind noch
individuell ausschmücken kann.
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