Der Mensch ist ein soziales Wesen und als solches nicht gern allein über einen
längeren Zeitraum. Der eine oder andere Mensch sucht sicherlich ab und an in seiner Freizeit die Einsamkeit,
um in der Abgeschiedenheit innerlichen Ruhe zu finden, nach einer stressgeplagten Zeit. Doch hat er
diese innerliche Ruhe gefunden, so träumt er bereits in seinen Gedanken davon, heim zu kommen und
von einem lieben Menschen in einer harmonischen Umgebung erwartet zu werden.
Träume und Wunschgedanken, auf denen viele Millionen alleinstehende Bundesbürger in Deutschland
für einen mehr oder weniger längeren Zeitraum verzichten müssen. Dieser unfreiwillige Verzicht wird
oftmals als ein unerträglicher Zustand von Einsamkeit empfunden.
Die wenigsten Menschen sind gern längere Zeit allein. Umso erstaunlicher ist es, dass die Zahl der durchschnittlich
in einem Haushalt lebenden Personen in der Bundesrepublik Deutschland stetig zurückgeht. Nach Angaben
des Statistischen Bundesamtes Deutschland wohnten im Jahre 2005 rund 82,7 Millionen Menschen in
39,2 Millionen Haushalten. Ein Vergleich der Statistiken von 1991 und von 2005 ergab weiterhin, dass
die Zahl der durchschnittlich in einem Haushalt wohnenden Personen, sich von 2,27 auf 2,11 verringerte.
Weiterhin gab es kaum noch Haushalte, in den mehr als zwei Generationen unter einem Dach wohnten.
Neuere Zahlen (nach statistischen Erhebungen aus dem Jahre 2014) bestätigen diesen Trend, denn
nach diesen lebten 2014 bereits 40,2 Millionen Menschen in privaten Haushalten. Je höher die Anzahl
an einzelnen Haushalten, je geringer die Anzahl der durchschnittlich in einem Haushalt wohnenden
Personen, denn diese verringerte sich weiterhin, auf nunmehr durchschnittlich 2,01 Personen.[1]
Statistiken bestehen aus nüchternen Zahlen, spiegeln jedoch zugleich wider, dass es in der Bundesrepublik
Deutschland immer mehr Menschen gibt, die allein in einem Haushalt wohnen. Dies trifft nicht nur auf
eine bestimmte Altersgruppe zu. Junge Menschen leiden oftmals nicht weniger unter Einsamkeit, als
ältere Personen. Bei nicht wenigen endet dieses Leiden in depressiven Zuständen. Die wenigstens erkennen
dabei rechtzeitig, dass es sich bei ihren Depressionen um eine handfeste Erkrankung handelt, die zum
Teil durch Einsamkeit und soziale Isolation gefördert oder ausgelöst wurde. Nach außen hin versuchen
sie oftmals diesen Zustand zu verbergen, weil die netten Mitmenschen es ohnehin nicht nachempfinden
können.
Doch nicht nur depressive Episoden können die Lebensfreude von alleinstehenden Menschen trüben, da nebenher
die Gefahr besteht, dass weitere physische oder psychische Erkrankungen in ihrer Entstehung begünstigt werden.
So weisen unter anderem neuere Studien darauf hin, dass bei ihr Leben lang alleinstehenden oder verwitweten
Menschen das Risiko höher ist an Demenz zu erkranken, als bei geschiedenen oder in einer Partnerschaft
lebenden. [2]
Dass Einsamkeit krank macht oder zumindest Erkrankungen begünstigen kann, beweisen vielfältige Studien, zumal
unter Einsamkeit Leidende oftmals nicht die gesündeste Lebensweise führen. So ist es oftmals nur eine Frage der
Zeit, bis sich die ersten Leiden einstellen oder bereits vorhandene sich verstärken. Doch wer leidet, der
versucht diesen Zustand des Leidens zu beenden, völlig gleich, ob das Alleinsein nur unser Gemüt belastet oder
bereits weitere Spuren in unserem Leben hinterlassen hat.
Die Folge, das Geschäft mit der Einsamkeit, mit Kontaktanzeigen und Partnervermittlung blüht und boomt
ungebrochen. Anders als bei jeder anderen Art von Dienstleistungen, gibt es in diesen Bereichen jedoch kaum
Garantieleistungen. Wer es falsch anfängt, der ist am Ende sein Geld los und hat immer noch keinen
Partner / keine Partnerin gefunden.
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Fußnoten, Anmerkungen und Kommentare:
1 Quelle für diese Angaben: www.destatis.de
2 Ergänzungen zum Thema: Soziale Isolation – Einsamkeit macht krank