Wolkengold - Philosophisches und Wissenswertes
 

Zeitfluss

Gibt es einen Fluss der Zeit?

Nein, eigentlich kann es keinen Fluss der Zeit geben, denn es handelt sich bei Zeit weder um ein flüssiges Medium, welches in einem Flussbett oder in einer Rohr­leitung fließen könnte, noch um in einem elektrischen Leiter fließende Elektronen. Somit handelt es sich lediglich um einen sinnbildlichen Fluss der Zeit bzw. beim Begriff "Zeitfluss" lediglich um eine Metapher. Eine Metapher, die jedoch oft recht gut zu unserem subjektiven Zeitempfinden passt, so dass dieser Ausdruck von Künstlern und Philosophen gelegentlich benutzt wird.

Die Zeit kann nicht nur, sondern die Zeit wird vergehen und verrinnen, nur fließen kann sie nach dem Stand der gegenwärtigen Erkenntnisse eigentlich nicht. Doch da die Zeit sich in unserer Wahrnehmung auf die gefühlte Gegen­wart bezieht, wird die Zeit der Gegenwart fließend vergehen und zur Vergan­genheit werden, wobei wir uns der Zukunft nähern. Vorausgesetzt der Fluss der Zeit kommt dabei (sinnbildlich gesehen) in unserer subjektiven Wahrneh­mung nicht ins Stocken.

Der Zeitfluss
An der Quelle der Zeit fließt der Zeitfluss noch recht zähflüssig.
(Grafik gerendert mit Gimp und Apophysis.)

Alles was fließen kann, bedarf zwangsläufig einer Quelle, welcher dieser Fluss ent­springt. Der Zeitfluss stellt in dieser Beziehung keine Ausnahme dar, auch dieser muss eine Quelle besitzen. Obwohl dieser Fluss nur der Versinnbild­lichung dient, bedarf er dennoch einer Quelle des Ursprungs.
Dabei sollte der Leser berücksichtigen, Quellen in den unterschiedlichsten Formen dienen oft nur der Versinnbildlichung und können dennoch zeitweilig versiegen, wie z.B. diverse Quellen für die Gewinnung von Informationen oder Geldquellen zur Finanzierung oder Quellen der Inspiration. Andere setzen ein gewisses Training voraus und so entspringen zum Beispiel fließende Bewe­gungsabläufe einer in uns schlummernden Quelle. Doch wo liegt nun die Quelle des Zeitflusses?
Nun wenn Raum und Zeit durch den Urknall geboren wurden, so dürfte ebenda auch die Quelle der Zeit liegen, jedoch nur der Zeit allgemein. Wie wir die Zeit hingegen wahrnehmen und empfinden, ob gleichmäßig fließend oder nicht, liegt mehr in unserer eigenen Psyche begründet, wobei innere Taktgeber eine gewisse Rolle spielen. Zu diesen Taktgebern könnte unser Herz gehören, wel­ches unauf­hörlich in oder mit einer gewissen Frequenz schlägt.

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