Wolkengold - Philosophisches und Wissenswertes
 

Selbstgespräche beim Schreiben

Verfassen von Briefen, E-Mails und Artikeln

Eine Feststellung am frühen Nachmittag, die beim ersten Gedanken nichts mit der Wissenschaft vom Schreiben zu tun hat. Wenn etwas fällt, so fällt es meist nicht nur zu Boden, sondern beim Versuch des Schreibenden sich zu bücken, fallen oftmals noch weitere auf dem Schreibtisch abgelegte Dinge hinterher. Somit könnte ein sich Bückender bei der Gelegenheit gleich auf eine Serie von fallenden Gegenständen ein­stellen.
Sollte es sich bei den fallenden Objekten um Papier handelt, so hält sich der Scha­den meist in Grenzen. Einzig der Schreibfluss könnte ins Stocken geraten. Schlimm­stenfalls, je nach persönlicher Ordnungsliebe des Autors und Zustand des Bodens, könnte das bereits beschriebene Papier zu sehr verschmutzt sein, um es in diesem Zustand seinem späteren Verwendungszweck noch vorbe­halt­los zuzuführen.

Was lernen wir aus diesen Zeilen?

Beim Schreiben sollte ein Autor ein Mindestmaß an Ordnung halten. Dieses Halten von Ordnung bezieht sich weniger auf den Zustand seines Arbeits­umfeldes, bestehend aus Schreibtisch, Schreibutensilien und umgebenden Ablage­flächen, als vielmehr um die Ordnung in seinen Gedanken. Nur so ist gewährleistet, dass sich nicht völlig belangloser Müll in Form von Buchstaben, Wörtern und Sätzen auf dem Papier ansammelt, wie im oberen Beispiel ge­schehen.

Aller Anfang ist schwer, so heißt es im Volksmund. Weiterhin weist eine weitere Rede­wendung darauf hin, dass noch kein Meister vom Himmel gefallen ist. Zum Meister wird der Einzelne durch fleißiges Lernen, wobei einige Zeitgenossen zu­weilen einiges nie erlernen. Beginnen wir mit dem schweren Anfang, der Rest wird leichter.

Wie mit dem Schreiben beginnen?

Lyrische Werke oder Prosa zu verfassen ist nicht einfach, doch begnügen wir uns bei den Betrachtungen erst einmal mit dem Verfassen von Briefen, E-Mails und Artikeln. Hier hilft ein simpler Trick. Stellen Sie sich vor, dass Sie sich nicht alleine im Raum befinden, sondern einem Gesprächspartner gegenüber sitzen. Dann be­ginnen Sie mit Ihrem vermeintlichen Gegenüber ein Selbstgespräch zu führen. Ob Sie dieses Gespräch laut hörbar oder nur in Gedanken führen, das bleibt einzig und allein Ihnen überlassen. Wichtig ist nur, dass Sie das Gespräch mit einem Diktier­gerät aufzeichnen oder schriftlich festhalten.

Sie werden feststellen, anders als beim Versuch einen Brief zu verfassen, werden Sie Ihrem Gegenüber bei einem Selbstgespräch sehr viel mehr zu sagen haben. Sie werden auch kaum viel vom Wetter oder anderen belanglosen Sachverhalten berichten, es sei denn Sie fühlten sich beim schönsten Frühlings- oder Sommer­wetter von einem Partner oder einer Partnerin versetzt.
Wie und was Sie auch immer ausdiskutieren möchten, Sie sollten sich beim Selbst­gespräch über den Umstand im Klaren sein, dass Sie als Verfasser eines Briefes all das schriftlich festhalten können, was Sie auch bei einem persön­lichen Kontakt Ihrem Gegenüber am liebsten mündlich mitteilen würden. Hier hat es noch den großen Vorteil, dass Ihnen vorerst niemand widersprechen kann.

Alles was nun noch erforderlich ist, das ist lediglich, dass Sie Ihr so ent­stan­denes Schriftwerk noch in ein kleines Meisterwerk der Schreibkunst ver­wan­deln. Ver­wandeln, in dem Sie es in Abschnitte gliedern, auf eine angebrachte Länge trimmen, Ihren Schreibstil formen und die Grammatik nicht völlig außen vor lassen. Doch dazu auf den folgenden Seiten etwas mehr.

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